Namenlose Kälte
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Yulivee
Gelöschter Benutzer
Namenlose Kälte
von Yulivee am 11.08.2009 21:52So, da noch niemand hier eine Geschichte reingestellt hat, werde ich einfach mal den Anfang machen. Der Text heißt "Namenlose Kälte" und ist eine einfache Kurzgeschichte, die aber (hoffe ich) viel Platz zum philosophieren lässt, weswegen ich meine Absicht hinter dieser Geschichte auch noch nicht verraten möchte. Kritik übrigens erwünscht, ob positiv oder negativ! Was den Schreibstil angeht, hab ich einfach mal ein bisschen rumprobiert, weshalb sie sich teilweise vielleicht ein wenig merkwürdig liest
Naja, ich hoffe sie gefällt euch.
Namenlose Kälte
Kälte, so kalt. Weiße Welt. Kalte Welt. Eine Wüste aus Wasser, Wasser aus Eis. War es das? Eine kalte Wüste, eine Wüste aus Eis, so weit, so kalt. Es musste so sein. Warum? Das wusste niemand. Warum wusste es niemand? Keine Antwort. Kalte Welt, kaltes Leben. Mehr nicht. Dunkelheit. Mehr nicht. Eine Wüste ohne Sonne, eine Wüste ohne Licht. Doch was war Licht? Das Mädchen wusste es nicht. Sie kannte es aus Erzählungen, Geschichten aus längst vergangener Zeit. Schon lange wurden keine Geschichten mehr erzählt. Schon so lange. Sie zog sich die Jacke enger um die Schultern. Die Kälte schnitt ihr in die Haut, tat ihr weh, verletzte sie. Sie versuchte sich ihr zu widersetzten, schrie, rannte, weinte. Die Tränen rannen ihr übers Gesicht, erstarrten zu Eis, zu kalten, gefühllosen Eis.
Gestalten hasteten an ihr vorbei, nahmen sie vielleicht wahr, verschwanden, wurden ersetzt von neuen Gestalten, dunklen Schemen, umgeben von Kälte und Dunkelheit. Das Mädchen spürte ihre Kräfte erlahmen, mit jedem Schritt Keuchen, weinen. Weißer Atem stand vor ihrem Gesicht, stieg auf, stob auseinander. Ihre Beine zitterten vor Anstrengung, ihre Seite schmerzte als hätte das Eis nach ihr gegriffen, als umklammere es sie mit seiner allesvernichtenden Kralle aus Kälte.
Es gab keinen anderen Weg. Nichts. Keinen Ausweg. Nur tote Seelen, die doch eigentlich so lebendig waren, so lebendig, und doch so tot. Nichts. Kein Leben, keine Wärme. Nur Kälte.
Dahinten, dort! Was war dort? Das Mädchen erkannte etwas. Irgendetwas. Sie wusste nicht, was es war, sah es doch so deutlich. Es war so hell. So hell! Ein Licht! Das Mädchen schrie. So lange hatte sie kein Licht mehr gesehen. So lange. Es brannte in ihren Augen, brannte sich ein in ihre Netzhaut, die so lange kein Licht erblickt hatte. Wurde geblendet. Aus. Es war aus. Alles.
Da! Dort war die Wärme. Sie konnte es nicht glauben, schreckte zurück, klammerte sich an das Eis, wie ein verängstigtes Kind an seine Mutter. Zu lange hatte sie in der Kälte verbracht. So lange… Sie kannte sie nicht mehr, die Wärme. Das Gefühl, wenn sie über deine Haut streichelt, liebevolle Achtsamkeit spendet. Angst packte sie. Kalte Angst. Sie wusste, sie musste sie bezwingen, sich der Wärme hingeben, das Licht in sich aufnehmen. Doch sie konnte es nicht. Zu lange hatte sie in der Kälte verbracht. Sie war in ihr einverleibt worden, eins mit der kalten Masse, der Masse an seelenlosen Körpern, der Masse an wärmelosen Wesen. Und doch rannte sie weiter, immer weiter, dem Licht entgegen und der Wärme, und sie taute auf, die Kälte, er wuchs, der Mut und was schwand, war die Angst. Immer weiter, noch ein Stück…
Das Mädchen blieb stehen. Sie keuchte, fror nicht mehr. Ihr war warm, so behaglich warm. Lachend breitete sie die Arme aus, streckte sie dem Himmel entgegen und riss die Augen auf. Schaute ins Licht, dieses wunderbare, helle Licht. Es war so wunderbar, irgendwie…belebend. So sollte es immer sein, das Leben, so leicht, so unbeschwert.
Seitlich. Sie kamen wieder. Die Seelen, die Kälte. Sie kamen von allen Seiten. Bedrängten sie. Ihre Mauer aus Wärme und Licht, sie bröckelte, wackelte. Die ersten Steine aus Wärme fielen auf die Erde, verwandelten sich zu Eis, zu so kaltem Eis. Und sie fiel, ihre schützende Festung, fiel in sich zusammen. Ihr Lächeln verzerrte sich, verzerrte sich bis hin zu einer schrecklichen Grimasse.
Ein Schrei zerriss die Stille. Kälte drang auf sie ein. Rang sie nieder, schlug sie bewusstlos. Und bestrafte sie für den Ungehorsam, den sie der Kälte entgegengebracht hatte. Für den Frevel, dem Licht zu vertrauen…
Re: Namenlose Kälte
von Choco am 12.08.2009 15:35hab das nich wirklich gecheckt aber ist gut geschrieben... das liegt an mir das ich zu dumm bin um so sachen zu verstehen, aber ich denke hier sind auch welche die sowas können mach weiter so ! vllt check ich es ja irgendwann mall LooL
Gruß
Choco
Re: Namenlose Kälte
von Nira am 25.08.2009 08:42hmm naja süße ich versteh es auch nicht so ganz, aber du hast es mir ja erkälrt und jetzt so ich weiß worum es geht :) hast du schön geschrieben
Yulivee
Gelöschter Benutzer
Re: Namenlose Kälte
von Yulivee am 03.09.2009 18:19Dankeschön. Naja, hab mich vllt auch ein bisschen Wage ausgedrückt dabei, is bestimmt mein Fehler. Deshalb hier mal die Erklärung:
Also, die Geschichte handelt ja, wie wohl jeder der sie gelesen hat bemerkt hat, von einem Mädchen. Dieses Mädchen hat weder einen Namen noch eine Person, zu der es irgendeine Bindung hat. Außerdem verspürt es nicht anderes als Kälte. Diese Kälte soll die Gefühlskälte der anderen Menschen sein. Außerdem ist damit die einheitliche Masse gemeint, in der jeder seine Individualität verloren hat (deshalb auch kein Name). In dem Licht sieht dieses Mädchen nun einen
Ausweg aus diesem Ganzen und versucht zu entkommen, also wieder ein Stückchen sich selbst zu gewinnen und was zu fühlen. Die anderen Menschen finden das aber wiederum nicht so dolle und halten sie auf.
Ja, das wars eigendlich schon. Und Choco, du bist nicht dumm. Es hat bisher noch keiner ohne meine Hilfe rausgekriegt, was das jetzt heißen soll...